Oft gestellte Fragen

Ich habe schon eine Menge Impro-Theater und Clownerie gemacht. Sollte ich trotzdem an einem Grundlagen-Workshop teilnehmen?

Ja. Fooling ist eine Theatermethode, die nicht direkt etwas mit Impro-Theater oder Theatersport zu tun hat. Natürlich improvisieren wir, weil der Narr sich im "Jetzt" bewegt.

Aber es gibt z.B. überhaupt keine Zurufe aus dem Publikum und auch die Spiele der Narren sind ein wenig anders oder ver-rückt. Erfahrungsgemäß nehmen an Grundlagenworkshops sowohl erfahrene Performer als auch Menschen teil, die wenig bis gar keine Theatererfahrung haben. Diese bunte Mischung macht viel Spaß und die Lernerfahrung ist hoch.

 

Ich habe noch nie Theater gespielt, habe aber ständig Bühnensituationen in meinem

Leben, weil ich Lehrerin/Pastor/ Verkäufer/ Manager/ etc. bin. Kann ich trotzdem an einem Workshop teilnehmen und was bringt mir das?

Ja, Du kannst gerne zum Fooling kommen. Neben Fooling und dem Archetypen des Narren, geht es auch um Themen wie z.B. Bühnenpräsenz, offenen Kontakt mit demPublikum, Wohlgefühl im "Focus", wertschätzende Kommunikation und konstruktivesFeed-Back.

Teilnehmer/innen haben berichtet, dass sie sich nach einem Workshop (oder zwei bis drei,je nachdem) auch in ihrem Berufsleben wesentlich lockerer fühlen in einer "Auftrittssituation", bis hin dazu, dass sie auch Humor einfließen lassen können in "trockenen Stoff".

 

Wie groß sind die Fooling-Gruppen?

Wir arbeiten in einer Gruppengröße von 6 - 14 Teilnehmern, je nachdem wie viele sich anmelden.

 

Kann ich "Fooling" auch für meinen Clown nutzen?

Ja, der Narr und der Clown sind Freunde. Die Archetypen sind sehr verwandt.

Dem Narren ist jede Kunstform für sein Spiel erlaubt: Tanzen, Singen, Clown, Schauspiel, Pantomime, Unterwasser-Häkeln etc.

 

Geht es bei dem Narren um den Fastnachtsnarr?

Nicht so richtig. Von der Form her spielen wir eher mit dem Bild des modernen Hofnarren.Der hatte viele Aufgaben: blöd und verrückt sein, weise sein, die Wahrheit sagen...und vor allem die Welt in seinem Spiel zu spiegeln - aus Narrensicht natürlich.

 

Was unterscheidet die Figur des Fools (Narren) von der des Clowns?

Vielleicht erst einmal die Gemeinsamkeit: Beide wollen ihr Publikum auf humorvolle,komische oder auch anrührende Weise unterhalten. Der Clown mit der roten Nase spielt emotional, groß und naiv. Gern ist er der "dumme August". Der Clown benutzt tendenziell wenige einfache Worte.

Der Fool (Narr) spielt ohne Maske. Sein Symbol ist der Spiegel. Er ist Nichts und kann deshalb für sein Publikum alles sein. Der Narr kann während des Spiels auch ein Clown sein und sich die rote Nase auf und absetzen. Das zerstört nicht die Illusion. Der Narr ist ein Wandler. Er wandelt sich von Szene zu Szene. Ein Clown kann seine rote Nase nicht absetzen. Das zerstört die Illusion der Clownsfigur. Ein Clown bleibt ein Clown. Er bewegt sich im wesentlichen im Bereich der Komödie. Der Narr spielt sowohl Komödie als auch Tragödie.

Beide zeigen sich mit allen menschlichen Unzulänglichkeiten. Sie treten für ihr Publikum in Fettnäpfchen; sie sagen, was "man" nicht sagt und tun, was "man" nicht tut. Sie spiegeln menschliche Schwächen auf eine Art und Weise, dass das Publikum über sich selbst lachen kann oder im weitesten Sinne berührt ist.

Der Narr nutzt alle Möglichkeiten, die sich ihm bei seiner Aufgabe bieten: die Gefühle, die Übertreibung, die Verzerrung, seine Expressivität, manches Mal auch Sprachwitz. Er ist eine „erwachsene“ Spielfigur. Ein Clown bleibt in seinen Handlungen eher „Kind“. 

 

Wo kommt Fooling her?

Die Theatermethode Fooling kommt aus England. Franki Anderson hat sie erfunden und ich habe lange Jahre bei Ihr gelernt.

 

Ich wette, es gibt noch viel mehr Antworten auf diese Fragen und auch noch viel mehr Fragen und manchmal sind die Fragen sogar noch interessanter als die Anworten. Noch Fragen? Einfach eine e-mail schreiben :)