Theaterform Fooling

Foto: Kristina Brandt
Foto: Kristina Brandt

Fooling ist eine ganzheitliche Theaterform, in der der Spieler den Narren repräsentiert. Das Spiel findet aus dem "Jetzt" heraus statt und ist somit verwandt mit dem Stehgreif -  und Improvisationstheater.

Fooling ist schwer in eine "Theaterkategorie" zu packen, da Fooling alle Theater - und überhaupt Ausdrucksformen erlaubt: Clown, Tanz, Gesang, Comedy, Vortrag, Schauspiel, schweigen, hüpfen...eben alles. Der Narr kommt aus dem "Nichts" und spielt mit "Allem".

Da die Möglichkeiten unendlich sind, gibt es närrische Spielformen: wir beschäftigen uns Z.B. mit emotionalen "Masken", die auf und abgesetzt werden können. "Voices" werden im Fooling die inneren Anteile genannt auch mit ihnen wird gespielt. Anders als in der Therapie darf sich alles mischen, es darf sehr authentisch werden, ver-rückt, humorvoll, ganz echt und erfunden.

Fooling bezieht den persönlichen Prozess des Spielers mit ein. Es gibt keine Trennung zwischen "privat" und "Bühne". Alles ist Spielmaterial für den Narren, alles darf "Sein", jede Geschichte ist es wert gespielt zu werden.

Jede/r Teilnehmer/in ist dabei völlig frei in der Wahl, was er oder sie spielen möchte, sonst wäre es ja keine Narrenfreiheit  - und um die geht mir im Semi-narr.

 

Diese Narrenfreiheit im Spiel zu erfahren kann Blockaden und Stress lösen, so dass verborgene Talente ans Licht kommen dürfen und Lampenfieber nicht mehr so wirklich etwas mit nassen Händen zu tun hat. Manche Menschen kommen zum Foolig-Seminar, weil sie im Spiegel des Narren mehr über sich selbst erfahren möchten. Manche Menschen kommen zum Fooling, weil sie mehr Bühnenpräsenz möchten, manche möchten einfach mal wieder herzlich lachen. Bei vielen ist es eine Mischung.

 

Da der Narr die "Null" repräsentiert, gibt es im Fooling auch eine Menge Übungen, die etwas mit Entwicklung von Bewusstheit und Erweiterung der Wahrnehmung zu tun haben. Körperarbeit, Atmen, Entspannen, Bewegen...all das, damit der Spieler offen sein kann für die närrischen Spielimpulse.

 

Im Fooling gibt es nicht viele Regeln, aber ein paar gibt es, die sich sehr bewährt haben. Eine wertfreie, konstruktive Atmosphäre ist mir sehr wichtig im Semi-narr. Nur in einem "sicheren Raum" trauen sich Menschen Neuland zu betreten und dabei Fehler zu machen. Fehler machen und scheitern gehören im Fooling -Prozess genauso dazu, wie der Erfolg. Fehler sind ja auch ein Zeichen dafür, dass ich meinen sicheren Bereich verlasse und mich auf unbekanntes Terrain begebe. Ein Risiko, was sehr viel Spass machen kann. 

 

In diesem Sinne "Take everything serious, but not too serious" (Zitat Franki Anderson).

 

Foto: Kristina Brandt
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